Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Forschung

Normen- und Wertewandel bei Jugendlichen in Deutschland und Polen. Eine vergleichende deutsch-polnische Jugendstudie

Leitung: Dr. Bernadette Jonda

Es handelt sich um eine sozialwissenschaftliche komparative deutsch-polnische Jugendstudie, die das Institut für Soziologie der Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg in Kooperation mit dem Willy Brandt-Zentrum für Deutschland- und Europastudien seit Frühjahr 2011 in beiden Ländern realisiert.

Die Studie hat zum Ziel, Normen- und Wertewandel bei jungen Menschen in beiden Ländern vor dem Hintergrund der seit über zwei Jahrzehnten in beiden Ländern stattfindenden Transformationsprozesse zu untersuchen. Der Einfluss der demokratischen Institutionen und der sozialen Marktwirtschaft auf das Normen- und Wertesystem interessiert dabei genauso, wie die Veränderbarkeit von gesell­schafts­rele­vanten Normen und Werten unter den Folgen der Prekarisierung und der Globalisierung.

Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses befindet sich der Wandel von zentralen Werten, die die Konstruktion individueller Lebensentwürfe prägen, wie z.B. famlienrelevante Werte, der Umgang mit Sexualität, die Bedeutung von Freundschaft, Liebe, Verantwortung für andere, soziales Engagement, der Stellenwert von Religion und Kirche. Gerade die Ereignisse der letzten Jahre in Deutschland sowie in Polen haben deutlich gemacht, dass bislang als selbstverständlich erachtete Normen und Werte keineswegs mehr als allgemein gültig aufgefasst werden können, wobei es insbesondere eine Diskrepanz zwischen den Auffassungen von Erwachsenen und Jugendlichen zu geben scheint.

Um einen Wandel zu konstatieren, werden zwei Referenzpunkte genutzt. Dafür wird uns zum einen die erste komparative deutsch-polnischen Jugendstudie überhaupt von 1990/1991 (Melzer u.a. 1991), zum anderen die Studie „Junge Deutsche und junge Polen im neuen Europa“ von 2001 (Koseła/Jonda 2005) dienen. Das gesamte Forschungsprojekt besteht aus einem qualitativen (Gruppendiskussionen und Interviews) und einem quantitativen Forschungsteil (schriftliche Befragung).

Die Studie wird von der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung finanziert.

Demographischer Wandel – eine besondere Herausforderung für Kommunen in Deutschland und Polen

Seit dem 1. März 2010 wird am Institut für Soziologie im Kooperation mit der Wirtschaftsuniversität in Poznań (Poznań University of Economics) und der Warschauer Universität (Fakultät für Wirtschaftswissenschaften) ein neues Forschungsprojekt zum Demographischen Wandel realisiert, wobei sich der Fokus auf die Kommunen in Deutschland und Polen richtet. Im Mittelpunkt stehen daher Befragungen von Bürgermeistern, Personalverantwortlichen und Verantwortlichen für Soziales in 382 deutschen Gemeinden (222 in West- und 160 in Ostdeutschland) und in 178 polnischen Gminy (poln. Gemeinden).

Die Studie wird von der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung (DPWS) und von der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit (SDPZ) in Warschau gefördert.

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