C_07: Zusammenhalt in der europaweiten Energiewende
Die zentrale Fragestellung des Arbeitspakets lautet, inwiefern Konflikte im Rahmen der sozial-ökologischen Transformation mithilfe von Beteiligungsverfahren konstruktiv bearbeitet werden können und damit einen Beitrag leisten, die sozial-ökologische Transformation zu unterstützen und alte Infrastrukturen abzubauen bzw. neue Infrastrukturen aufzubauen, ohne darüber Demokratie und Zusammenhalt zu verlieren.
Wir verfolgen hier zwei komplementäre Zugänge, die sich auf den Abbau beziehungsweise auf den Ausbau von Infrastrukturen in der Energiewende beziehen:
Zum einen wird der regionale Strukturwandel im Kontext des Braunkohleausstiegs in Deutschland und im Dreiländereck von Polen, Tschechien und Deutschland analysiert. Exemplarisch wird dabei der Konflikt um den Tagebau Turów (Żuk/Żuk 2023) betrachtet. Ausgehend von den Kernfragen des Themenfelds wird untersucht, (1) wie sich Infrastrukturen mit dem Braunkohleausstieg verändern und welche Folgen daraus für den gesellschaftlichen Zusammenhalt resultieren, und (2) welche spezifischen Maßnahmen ergriffen werden können, um Infrastrukturen als Ressource in der sozial-ökologischen Transformation und damit zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts – auch grenzüberschreitend – zu nutzen. Das Arbeitspaket nutzt einen transformativen Ansatz, um den Zusammenhalt vor Ort durch einen mehrstufigen Transferprozess zu aktivieren.
Zum anderen werden Konflikte beim Ausbau grenzüberschreitender Energieinfrastrukturen untersucht, wobei nach Erstellung einer Trassenmatrix zwei Regionen miteinander verglichen werden, die in unterschiedlicher Weise von der Energietransformation betroffen sind. Die Fallauswahl erfolgt nach Erhebung des Verfahrensstands. Dabei wird untersucht, inwiefern Konflikte beim Ausbau neuer Infrastrukturen mithilfe institutionalisierter Öffentlichkeitsbeteiligungsverfahren konstruktiv bearbeitet werden können und diese damit als (grenzübergreifende) Institutionen des gesellschaftlichen Zusammenhalts wirken.
Team
C_07 ist ein standortübergreifendes Arbeitspaket und wird gemeinschaftlich an den FGZ Standorten Leipzig (Verantwortliche: Astrid Lorenz ), Hannover (Verantwortliche: Eva Ruffing ) und Halle bearbeitet.
Das Hallenser Forschungsteam setzt sich wie folgt zusammen:
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Everhard Holtmann, Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. (ZSH ) und Prof. Dr. Christoph Wunder (MLU Halle)
Projektmitarbeiter*innen: Mandy Stobbe (ZSH) , Isabel Müller (ZSH)
Laufzeit
Juni 2024 bis Mai 2028
Das Arbeitspaket C_07 schließt an das Innovationsprojekt der Förderphase I (2020-2024) an: Zusammenhalt im regionalen Strukturwandel. Beschleunigte Zeitstrukturen und ihre Bewältigung