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C_08: Regionaler Strukturwandel und Zusammenhalt in den Braunkohlerevieren

Ziel des Arbeitspakets ist die Erforschung von subjektiven Wahrnehmungen zum Zusammenhalt in  deutschen, tschechischen und polnischen (d.h. europäischen) Strukturwandelregionen. Durch strukturelle  Umbrüche induzierte Wohlfahrtsverluste sowie beschleunigter Wandel von Arbeits- und Lebenswelten und ferner die Aktivierung eigener Bewältigungsressourcen werden von den Menschen in den jeweiligen Regionen erfahren und angegangen. Hierbei wird der Strukturwandel in den Braunkohlerevieren im Dreiländereck Deutschland, Polen und Tschechien näher betrachtet, denn dieser stellt den sozialen Zusammenhalt in den  betroffenen Regionen vor enorme Belastungsproben.

Es handelt sich bei dem Untersuchungsgegenstand um einen fortwährenden Prozess von großer gesellschaftlicher Tragweite (Alwis 2019). Zusätzlich zu den bekannten Schwierigkeiten der Transformation treten im Dreiländereck (1) unterschiedliche Auffassungen zur Ausgestaltung des Strukturwandels  hinzu, etwa hinsichtlich der Offenheit für den Bau von Atomkraftwerken, (2) ein unterschiedliches Verhältnis zwischen den nationalen Zentren und peripheren Regionen mit Deutschland als Föderalstaat  und Polen und Tschechien als unitarische Staaten mit relativ zentralistisch organisierter Regionalpolitik sowie (3) ein unterschiedlicher Umgang mit den Folgen des Braunkohleabbaus. Diese Unterschiede  führten auch zu teils gerichtlich ausgetragenen Konflikten mit den Nachbarstaaten.

Gedanklich knüpfen wir an das abgeschlossene Innovationsprojekt unmittelbar an. Ausgangspunkt ist eine soziale Faktizität, nämlich gesellschaftlicher Zusammenhalt,  wie er im Erfahren krisenhafter Strukturbrüche tatsächlich existiert, herausgefordert, lebensweltlich  praktiziert und erneuert wird. Durch die Erweiterung um eine internationale und transnationale Perspektive werden die Erkenntnisse systematisch ergänzt und geprüft.

Team

Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Everhard Holtmann, Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. (ZSH)

Projektmitarbeiter*innen: Mandy Stobbe (ZSH) , Isabel Müller (ZSH)

Laufzeit

Juni 2024 bis Mai 2028

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