Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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D_01: Demokratische und antidemokratische Politisierungstypen im deutsch-französischen Vergleich

Im Arbeitspaket werden insbesondere in südfranzösischen und Pariser Regionen, in denen die Affinität zu rechtspopulistischen Parteien oder islamistischen Bewegungen besonders groß ist, an das  Fach éducation civique angepasste Dorfgründungssimulationen an Schulen (primär Collège, evtl.  auch Lycée) durchfgeführt. In der Simulation stellen Jugendliche sich vor, in ein einsames Bergdorf auszuwandern und dort miteinander auszuhandeln, wie sie leben, arbeiten und Entscheidungen treffen wollen. Die Forschungsziele ähneln denjenigen bisheriger deutscher Erhebungen (der ersten Phase des FGZ) in Klassen mit rechtspopulistischen Schüler*innen sowie in Migrationsklassen und sollen einen Vergleichshorizont bilden: Wir wollen die mikropolitische Performanz, Argumentation und Interaktion demokratisch und nichtdemokratisch eingestellter Jugendlicher untersuchen. Per Argumentationsanalyse soll unser bisheriger Fundus an Politisierungstypen erweitert und internationalisiert  werden, der als Diagnoseinstrument für politische Bildner*innen in Deutschland und Frankreich dienen und damit besonders in heterogenen Lerngruppen die Arbeit an gesellschaftlichem Zusammenhalt erleichtern soll. Alleinstellungsmerkmal dieses Projekts ist der fallorientiert-interaktive Zugriff  auf das Geschehen im Klassenraum, den es so im Bereich der politischen Bildung international kaum  gibt, wo Befragungen und Interviews dominieren.

Zugleich wollen wir einen internationalen fachdidaktischen Transfer im Medium erprobter Best-Practice-Modelle der politischen Bildung anregen, mittels (innerfranzösischer und ggf. internationaler) Transfer-Workshops und Interviews mit französischen Lehrer*innen). Dazu zählt die Arbeit an Lehrstrategien im Umgang mit nichtdemokratischen Orientierungen (primär rechtspopulistische und islamistische) – in Kooperation mit deutschen und französischen Lehrer*innen und Didaktiker*innen.

Team

Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Andreas Petrik

Projektmitarbeiter*innen: Sophie Ufer

Laufzeit

Juni 2024 bis Mai 2029

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